Karte (Kartografie) - Salamas (Salmās)

Salamas (Salmās)
Salamas (auch Salmas; ) ist eine Ebene und Region in West-Aserbaidschan/Iran nördlich von Urmia am Nordufer des Urmia-Sees, benannt nach der 1828 verlassenen gleichnamigen Armeniersiedlung, deren Reste später den Namen Kohnaschahr (alias Haftvan) erhielten. Hauptort des Gebietes war das muslimische Dilman, eine Mongolengründung, 1920 durch ein Erdbeben zerstört und in gleicher Funktion durch das 1 km entfernte Schapur ersetzt.

Das Johannes-Kloster beim Ort Salamas war im 16. und 17. Jh. Sitz mehrerer Katholikoi-Patriarchen der ostsyrischen „Kirche des Ostens“ der jüngeren, damals noch katholischen Sulaqa-Linie („Patriarchat der Berge“).

Der Metropolit von Salamas führte seit dem 17. Jh. den Amtsnamen Išo'yahb. Er residierte im 3 km östlich des Ortes gelegenen Dorf Khosrova (alias Khosroabad). Die Diözese gehörte seit längerem zur Chaldäisch-katholischen Kirche. Zum Koadjutor mit dem Recht der Nachfolge des greisen Erzbischofs Melchisedek Mar Išo'yahb († 23. August 1859) wurde 1838 der in Khosrova geborene spätere „Patriarch von Babylon der Chaldäer“ Nikolaus Zaya bestellt, der nach dem Amtsverzicht 1846 in sein Heimatdorf zurückkehrte und dort mit Giwargis Augustinus Barshina (* 1814; † 23. Juni 1890), dem amtierenden Koadjutor und ab 1848 Nachfolger des Melchisedek, rivalisierte.

1844 ließen sich in Khosrova französische Lazaristen-Missionare (Vinzentiner) nieder, da ihnen Urmia einstweilen versperrt blieb. Mit ihnen wurde Khosrova zum Zentrum des Katholizismus in Iran („La petite Rome de Perse“). Sie errichteten eine Kirche, ein Krankenhaus, ein Knabenseminar und Priesterseminar. Aus diesen gingen zahlreiche einheimische Priester beider Riten, des lateinischen wie des ostsyrischen, hervor, darunter der gelehrte Paul Bedjan († 9. Juni 1920 in Köln), der den ihm wiederholt angebotenen Bischofsstuhl von Salamas zugunsten seiner Tätigkeit als Herausgeber syrischer Schriften ablehnte. Allerdings erwarb er 1896 käuflich die Feudalrechte über das Dorf und wurde damit zum weltlichen Herrn von Khosrova. In Gefolge der daraus erwachsenen Schwierigkeiten trat der 1894 bestellte Bischof Isaak Yahballaha Khudabakhash von Salamas (1930-†1940 Erzbischof von Urmia und Salamas) am 12. Oktober 1908 entnervt von seinem Amt zurück. In die lokalen Auseinandersetzungen griff auch der Priester der 1890 errichteten chaldäischen Erzdiözese Urmia und spätere Muslim David Benjamin Keldani ein, der am 1. Januar 1900 in der hiesigen Armenier-Kirche seine „Jahrhundertrede“ hielt. In ihr forderte er die Christen der verschiedenen in der Region tätigen Ostkirchen auf, der eigenen Kraft zu vertrauen und nicht auf die Hilfe der ausländischen Missionare zu bauen. 1918 wurde Salamas Schauplatz der blutigen Ereignisse um Mar Shimun XXI., den Katholikos-Patriarchen der autokephalen „Kirche des Ostens“ („Nestorianer“). Er wurde am (3.) 16. März 1918 in Kohnashahr getötet und auf dem Armenier-Friedhof von Khosrova beigesetzt. An den Feierlichkeiten beteiligte sich auch der amtierende Chaldäer-Bischof von Salamas, Butrus 'Azīz Ho (Pierre Aziz) (1910–1924; *1866, †1937). Vor den kriegerischen Ereignissen floh ein Teil der Chaldäer nach Tiflis.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Diözese Salamas faktisch mit dem Erzbistum Urmia des Patriarchats von Babylon vereinigt.

 
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Land (Geographie) - Iran
Flagge Irans
Iran, auch der Iran (mit Artikel,amtlich Islamische Republik Iran), umgangssprachlich und vor 1935 auf internationaler Ebene (exonym) auch Persien, ist ein Staat in Vorderasien. Er wird im Norden vom Kaspischen Meer und im Süden durch den Persischen Golf begrenzt. Mit rund 85 Millionen Einwohnern (Stand 2021) und einer Fläche von 1.648.195 Quadratkilometern zählt der Iran zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Erde. Hauptstadt, größte Stadt und wirtschaftlich-kulturelles Zentrum ist Teheran, weitere Millionenstädte sind Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz und Ghom. Der Iran bezeichnet sich selbst seit der Islamischen Revolution 1979 als Islamische Republik.

Der Iran wird streng autoritär regiert. Es werden regelmäßige Wahlen abgehalten, aber aufgrund der umfassenden Einhegung durch die Machthaber und deren Möglichkeit der Manipulation sowie der unbedeutenden Stellung des Parlaments und des Staatspräsidenten als undemokratisch kritisiert. Das Regime kontrolliert nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens in Hinblick auf religiöse und ideologische Konformität, durchdringt so das Leben aller Bürger und beschneidet die Freiheit des Einzelnen. Insgesamt kommt es zu vielen schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Seit der Islamischen Revolution haben sich die guten Beziehungen zu westlichen Staaten in eine offene Feindschaft gewandelt, die vor allem bezüglich der ehemals befreundeten USA und Israel auch fest in der Staatsideologie verankert ist. Der Iran ist außenpolitisch weitgehend isoliert, gleichzeitig eine Regionalmacht im Nahen Osten.
Währung / Sprache  
ISO Währung Symbol Signifikante Stellen
IRR Iranischer Rial (Iranian rial) ï·¼ 2
ISO Sprache
KU Kurdische Sprachen (Kurdish language)
FA Persische Sprache (Persian language)
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